Individuelle Doppelhaushälfte

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AUSSERGEWÖHNLICHE DOPPELHAUSHÄLFTE, b2 böhme BAUBERATUNG b2 böhme BAUBERATUNG Modern style bathrooms
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Da denkt man immer, bei einem Doppelhaus sei die eine Seite das Spiegelbild der jeweils anderen—von wegen! Identisch ist bei diesen beiden Nürnberger Doppelhaushälften eigentlich gar nichts—abgesehen von der Größe. Denn auch wenn die rechte Seite optisch zwar viel größer wirkt, haben tatsächlich beide die exakt gleiche Quadratmeter-Anzahl. Während die linke Seite eher konventionell ist, hat sich der Generalunternehmer Bernd Böhme von der b2 Böhme Projektbau GmbH bei der anderen Doppelhaushälfte kreativ ausgetobt! Dieses äußerst spannende Projekt beweist, welche Wirkung große Fensterflächen oder besondere Bodenbeläge haben können. Zudem zeigt die Gestaltung dieser so individuellen Doppelhaushälfte noch einmal mehr, warum es sich lohnt, bei seinem Bauvorhaben auch mal außerhalb der Norm zu denken. Apropos Außergewöhnlichkeit: Diese Doppelhaushälfte ist nicht nur schön anzusehen, sondern eine wahre Inspirationsquelle für alle, die sich fragen, wie sie ihrem Zuhause den besonderen Touch verleihen können. Fünf Anregungen und, was man bei der Planung der eigenen Doppelhaushälfte alles bedenken sollte:

Glasklare Aussichten schaffen

Bodentiefe Glasfronten, Eckfenster und Schiebetüren im Terrassen-Bereich sorgen nicht nur für ausreichend Helligkeit, somit wirkt die Fassade auch gleichzeitig viel moderner. Dadurch, dass das Haus in Hanglage gebaut ist, befindet sich der Wohnbereich quasi im Keller —ein Grund mehr, warum gerade hier viel Licht und offene Strukturen angebracht sind. Das Dach ist nicht nur deshalb so besonders, weil es sich von den typischen Spitzdächern abhebt, auch hier befinden sich große Glasflächen. Abgesehen davon sorgen bei der rechten Doppelhaushälfte die ausladende Terrasse, sowie der Balkon mit seinem kleinen Austritt schon optisch für Offenheit und ein damit einhergehendes Freiheitsgefühl. Und weil es ja häufig die Kleinigkeiten ausmachen: Jalousien sind im Gegensatz zu Rollläden lichtdurchlässig und bieten sich hier an, falls die Sonne mal nicht blenden soll, man aber natürlich trotzdem nicht komplett im Dunklen sitzen möchte.

Auf einheitliche Materialien setzen

Der Grundriss im Wohnbereich ist aufgrund der Kochinsel sehr offen, auch sonst sind keine Wände eingezogen worden, die den Raum nur unnötig beengen würden. Durch den geglätteten Betonboden, sowie die Beton-Treppe und -Decke entsteht eine moderne und minimalistische Kühle. Auch die Arbeitsplatte auf dem Küchenblock wurde aus Sichtbeton gefertigt. Die einheitliche Materialwahl erzeugt nicht nur Stimmigkeit, sondern hat auch den Effekt, dass der Raum insgesamt riesig wirkt—so, wie schwarze Schuhe zum gleichfarbigen Anzug den jeweiligen Träger bekanntermaßen größer erscheinen lassen. Das gleiche Prinzip gilt auch für die ebenfalls betonierte Terrasse, die somit eine optische Verlängerung des Wohnraums ist. Außerdem ratsam ist ein gewisser Mut zur Unfertigkeit: Die unbehandelte Treppe, deren Material man bisher eher aus Parkhäusern kennt, setzt dem insgesamt sehr puristischen Design die Krone auf.

Die richtige Reihenfolge bedenken

Was man bei dem Anblick dieser harmonischen Verschmelzung von Treppe und Boden im ersten Moment gar nicht bedenkt, ist die Frage, was eigentlich zuerst da war: Die Treppe oder der Boden? Gar kein so einfaches Unterfangen… Ist nämlich erstmal im Erdgeschoss gemauert und der Boden verlegt worden, kann die Treppe schließlich nicht mehr eingesetzt werden. Des Rätsels Lösung? Die Treppe musste schon im Rohbau eingelassen und während der insgesamt neunmonatigen Bauzeit behutsam abgedeckt werden. Ein kleiner, aber feiner Deko-Trick: Die Bilder einfach mal unter die Treppe hängen! So erstrahlt der sonst meist eher tote Raum in schmuckvollem Glanz.

Lichtverhältnisse ausbauen

Die Plexiglas-Wand ist nicht nur Geländer und Windschutz in Einem, dank ihrer Bullaugen-förmigen Aussparungen macht sie auch optisch etwas her. Hier wurde deshalb auf Plexiglas und nicht auf Glas gesetzt, weil bei der benötigten Dicke sonst die Ränder im Inneren der Glasscheibe je nach Lichteinfall grün schimmern und komplett durchsichtige Scheiben einfach besser in das puristische Gesamtbild passen. Bei den Treppenstufen hat man sich deshalb für Plexiglas entschieden, weil das Licht der großen Scheiben im Dach das Haus so sogar Etagen-übergreifend mit Helligkeit durchflutet. Ein Eyecatcher ist natürlich auch die Magenta-farbene Wand, die das Treppenhaus mit Leben füllt!

Materialien zweckentfremden

Bei diesem Badezimmer scheint auch im tiefsten Winter die Sonne! Um Wärme in das Wohnhaus zu bringen und dem Risiko entgegen zu wirken, dass die Doppelhaushälfte einem Betonbunker gleichkommen könnte, bedarf es einem Gegenpol. Und den schafft man zum Beispiel mit Farbe! Damit der Mango-Ton im Badezimmer allerdings so strahlend und deckend ist wie hier auf dem Foto, mussten die Wände fünf-, stellenweise sogar siebenmal gestrichen werden. Die Unterschränke der Waschbecken sind eigens vom Schreiner angefertigt worden und haben eine Holzlederoptik. Anders, als man es erwarten würde, stammt das Material allerdings aus dem Küchenbereich! So wurden die ehemaligen Küchenarbeitsplatten kurzerhand zweckentfremdet und auch als Badewannen-Verkleidung eingesetzt—genau dieser Mut zur Andersartigkeit ist es, der die Doppelhaushälfte so besonders macht.

Und, auf welcher Seite würdet ihr jetzt lieber wohnen?

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