Holzboden mit Fußbodenheizung verlegen

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
37 Wohneinheiten in klassischem Berliner Altbau - 1200m² Lithotherm, Wärmekombinat GmbH Wärmekombinat GmbH
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In Berlin-Friedrichshain wurde ein Mehrfamilienhaus grundlegend saniert. Hierbei wurde für die Böden mit Fußbodenheizung eine spezielles System angewandt. Da jeder Schritt exakt dokumentiert wurde, zeigen wir euch heute, wie der einstige Plan umgesetzt wurde. Bauherr und gleichzeitig Architekt war Stefan Lorenzen von Lorenzen & Partner Architekten, der sich für ein behutsames System von Wärmekombinat entschied, das sich besonders gut für Altbauten eignet. Wieso das so ist, erfahrt ihr in den folgenden Bildern. 

Sanierung eines Mehrfamilienhauses

Wer in Berlin wohnt, der kennt diese verhüllten Häuser aus dem Stadtbild all zu gut. Es tut sich viel in der Hauptstadt Berlin. Viele Altbauten werden saniert und auf einen zeitgemäßen energetischen Standard gebracht. Dazu zählt nicht nur, das Dämmen der Häuser sondern auch das Verlegen eines neuen Bodens. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, in dem auf insgesamt 1200 Quadratmetern ein Lithotherm Heizsystem verbaut wurde. Der Grund für das spezielle System waren die Gewichtsersparnis, die geringe Aufbauhöhe und die trockene Verbauweise. 

1. Substanz

Hier sehen wir den frei gelegten Boden. Der Bauherr wünschte sich einen Boden mit integrierter Fußbodenheizung. Da die Holzbalkendecke nur eine relativ geringe Tragfähigkeit aufweist, kam lediglich ein Heizsystem in Frage, das das Gewicht eines herkömmlichen Naßestrichs unterschreitet. Lithotherm erfüllt genau diesen Punkt und erreicht in Kombination mit einer Holzfaserdämmstoffplatte einen erhöhten Schallschutz. 

2. Unterkonstruktion

Auf diesem Bild kann man sehr gut die Unterkonstruktion des Bodens erkennen. Nach dem Begradigen des Bodens wurden auf die Holzbalken OSB-Platten befestigt, um eine ebene Fläche zu erhalten. Anschließend wurden die Grobspanplatten mit Holzfaserdämmstoffplatten versehen, die eine Dicke von 20 Millimetern aufweisen. Diese erfüllen die Aufgabe der Trittschall- sowie der Wärmedämmung. Die dunklen Platten, im unteren Teil des Bildes, stellen die Lithotherm-Platten dar. Man beginnt mit dem Verlegen der Platten in einer Ecke und arbeitet sich Stück für Stück vor. Diese weisen ein Format von 33 x 55 Zentimetern auf und werden im bekannten Nut- und Federsystem verlegt.

3. Ausgelegter Boden

Ein Vorteil von Lithotherm ist, dass der Stein im Gegensatz zu herkömmlichen Trockenbausystemen aus Polystyrol und Wärmeleitblech eine thermische Masse hat und somit Wärme speichern kann. Das hat positive Auswirkungen auf die späteren Heizkosten.  

Die Formplatten werden aus Eifellava bzw. Ton gefertigt und zeichnen sich durch hohe Festigkeit und Maßhaltigkeit aus.

5. Montage der Fußbodenheizung

In die vorgefertigten Rillen wird das Schlauchsystem der Fußbodenheizung verlegt. Die lagernden Heizrohre in den gerundeten Kerben weisen einen besonders engen Kontakt mit der Lithotherm-Formplatte auf und ermöglichen ein minutenschnelles Regeln der Temperatur. Speziell in den Übergangsperioden ist dieses Heizsystem kostensparend. Die Randbereiche, an denen die Rohrbiegungen anliegen, werden mit feuchtem Mörtel aufgefüllt. 

6. Das Verlegen der Dielen

Auf das Lithotherm-System wird ein Glasfasergewebe aufgebracht, das mit einem klassischen Flexkleber fixiert wird. Im Anschluss können die Dielen mit einem praktischen Nut- und Federsystem zusammen gesteckt werden. 

7. Endergebnis

Zu guter Letzt haben wir ein Foto für euch, das das Endergebnis zeigt. Die Echtholzdielen bilden ein wunderbares natürliches Flair. Durch den Einbau der Fußbodenheizung sind kalte Füße nun passee. 

Das Lithotherm-System kann nicht für Wärmeerzeugung eingebaut werden, sondern ist ebenso in der Boden- bzw. Wandkühlung einsetzbar. 

Kombination Fliesen und Holz

Auch die Kombination von Holz und Fliesen ist möglich. Die Unterkonstruktion gleicht sich in dem Aufbau. 

Weitere Anregungen zu Holz findet ihr in dem Ideenbuch: Natürlich Einrichten mit Holz

Aufbau

Hier sehen wir den Querschnitt des Bodens. Der gesamte Aufbau hat eine geringe Einbauhöhe von nur acht Zentimetern bis zur Oberkante des Fertigfußbodens. Die geringe Höhe konnte nur aufgrund des Lithotherm-Systems realisiert werden. Ein konventioneller Bodenaufbau ist deutlich höher und überschreitet in den meisten Fällen 12-15 Zentimeter, was zur Folge hat, dass das Eigengewicht wesentlich höher ist. Das Lithotherm-System eignet sich besonders gut für Holzbalkendecken, da das Gewicht von 55 Kilogramm pro Quadratmeter vergleichsweise gering ist.

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