Freude am Gärtnern: Anleitung für ein Gewächshaus

Nora Heinz Nora Heinz
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Im eigenen Gewächshaus gedeihen rote Tomaten, saftige Auberginen oder auch ein knackiger Kopfsalat besonders gut. Hier können viele Gemüse- und Obstsorten schon einige Zeit vor oder nach der eigentlichen Saison angebaut werden. Auch exotische Früchte, Pflanzen oder Blumen finden in einem Gewächshaus Unterschlupf und können zu einem besonderen Highlight eures Gartens werden. Mit einer kleinen Sitzecke ausgestattet, wird dieses kleine Häuschen sogar zum gemütlichen Rückzugsort – alles ist möglich!

Ihr könnt euer Gewächshaus komplett selbst bauen oder ein vorgefertigtes Set nutzen. Es ist sogar möglich, dafür alten Fenstern zu verwenden. Damit ihr in den vollen Genuss eines gut funktionierenden Gewächshauses kommt, solltet ihr beim Bau einige Dinge beachten: von der Auswahl des perfekten Platzes über die Belüftung bis hin zum Einsatz des richtigen Baumaterials. Wir haben hier neun praktische Tipps, mit denen euer neues Gartenprojekt garantiert gelingt!

Ein Budget festlegen

Als erstes solltet ihr festlegen, welches Budget ihr für den Bau des Gewächshauses zur Verfügung habt. Von diesem Budget ist die Größe des Gewächshauses anhängig und auch entscheidet sich darüber, welche Baumaterialien ihr dafür benutzen könnt. Für ein Gewächshaus aus Glas ist zum Beispiel ein höheres Budget einzuplanen, als für ein Gewächshaus aus Kunststoff. Es ist natürlich auch möglich, Baumaterialien – die ihr anderswo im Haus oder Garten übrig habt – zu recyceln. Übriggebliebenes Holz, alte Fenster oder Glasscheiben können hier Verwendung finden.

Bedenkt bei der Budgetplanung auf jeden Fall die Kosten für den Rahmen, das Abdeckmaterial, eventuelle Belüftungs- oder Heizsysteme sowie auch die laufenden Kosten für die Bepflanzung und eventuell anfallende Reparaturkosten.

Eine günstige Lage mit Südausrichtung finden

Damit das Gewächshaus genug Sonnenlicht abbekommt, sollte es an einem sonnenreich gelegenen Platz stehen. Um das Gewächshaus zusätzlich vor Wind und damit verbundenen Wärmeverlusten zu schützen, kann es an einer Seite des Hauses – optimalerweise der Südseite – gebaut werden. Bedenkt auch möglichen Schattenwurf durch andere Gebäude oder Bäume zu vermeiden, gerade wenn die Sonne im Winter niedriger steht.

Trockene Lage und Stromanschluss

Bei der Standortwahl ist außerdem zu beachten, dass der Boden nicht übermäßig feucht ist. Wenn ihr nämlich ein Gewächshaus ohne Fundament baut, um eure Pflanzen direkt in die Gartenerde zu pflanzen, kann ein immer feuchter Standort zu Schimmelbildung und zum Eingehen der Gewächse führen. Plant ihr eine strombetriebene Lüftung, zusätzliche UV-Lampen oder eine Heizung in das Gewächshaus einzubauen, so sollte ein geeigneter Ort mit Stromanschluss ausgesucht werden. Relativ einfach gelingt dies oft bei sogenannten Anlehn-Gebäuden. Dabei handelt es sich um Gewächshäuser, die an einer Hauswand konstruiert sind, da hier ein Stromanschluss aus dem Haus über einen kurzen Weg installiert werden kann.

Das Baumaterial auswählen

Als nächstes müsst ihr euch für die Materialien entscheiden. Welche Materialien möchtet ihr für den Rahmen, die Abdeckung und den Boden benutzen? Den Rahmen könnt ihr zum Beispiel aus Holz oder Metall bauen. Im Internet findet man viele Vorlagen für das Zuschneiden der Teile. Steht euer Rahmen, so könnt ihr für die Abdeckung unter anderem Plexiglas, Kunststofffolie oder Glas verwenden. Wenn ihr alte Fenster mit Holzrahmen beim Bau nutzen möchtet, so könnt ihr diese am besten mit Holzbrettern zu einem Gewächshaus zusammenfügen. Den Boden könnt ihr natürlich belassen oder die Erde zusätzlich mit Steinplatten oder Beton versehen. Wer ein Gewächshaus mitsamt Fundament errichten will, kann dieses vor dem Bau des Rahmens aus Holz, Stahl oder Beton anfertigen.

Bau-Sets für Gewächshäuser

Für Anfänger oder für alle, bei denen es besonders schnell gehen soll, gibt es vorgefertigte Sets für Gewächshäuser beim Gartenbau-Experten. Die Sets gibt es in den verschiedensten Größen und Ausführungen. Ganz einfache, kleine Modelle gibt es bereits ab ca. 100 bis 150 Euro. Wenn ihr es gern größer oder robuster hättet, dann solltet ihr ein größeres Budget einplanen.

Den Rahmen wählen

Wenn ihr euer Gewächshaus komplett selbst fertigen möchtet, dann müsst ihr euch zunächst für die Rahmenform entscheiden. Ihr könnt ein halbrundes Gewächshaus bauen, welches durch gerundete Stahl- oder Kunststoffröhren getragen wird. Wenn ihr aber eine eckige oder einem Haus ähnelnde Form mit Satteldach bevorzugt, dann benötigt ihr unter Umständen auch ein Fundament. Besonders Anfänger sollten sich von einem Experten beraten lassen, wenn eine Bauweise mit Fundament gewünscht ist. Eine sehr einfache Methode ist es, das Gewächshaus als Anlehn-Gebäude zu bauen, denn dann könnt ihr eine Hauswand als tragende Wand nutzen. Vorteilhaft ist bei dieser Bauform auch der Windschutz und die Wärme des Hauses.

Die Abdeckung auswählen

Wenn ihr euch für den Rahmen entschieden habt, dann geht es an die Auswahl der Abdeckung. Glas ist die beste Wahl, wenn man die Lichtdurchlässigkeit betrachtet, aber es ist auch zerbrechlich und teurer als andere Materialien. Eine Alternative ist UV-beständiges Polyethylen. Es hat ähnliche Eigenschaften wie Glas, wenn es um die Lichtdurchlässigkeit geht. Wenn ihr lieber Fiberglas oder Polycarbonat verwenden möchtet, dann solltet ihr auf gute Qualität und Lichtdurchlässigkeit achten. Für halbrunde, schlauchförmige Gewächshäuser bieten sich besonders Abdeckfolien aus UV-beständigem Polyethylen oder andere Kunststofffolien an, da sie sich gut über den halbrunden Rahmen spannen lassen.

​Belüftung

Eine gute Belüftung des Gewächshauses ist notwendig, um die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Sauerstoffgehalt regulieren zu können. An der Decke oder an den Wänden solltet ihr Lüftungen einbauen, die regulier und bei Bedarf weit geöffnet oder komplett verschlossen werden können.

Heizsystem

Wenn ihr auch in den kalten Wintermonaten in eurem Gewächshaus Pflanzen heranziehen und wachsen lassen möchtet, so werdet ihr um die Installation eines Heizungssystems nicht herumkommen. Dann muss im Gewächshaus eine stabile Mindesttemperatur, abhängig von den angebauten Pflanzen, gewährleistet sein. Auch hier kann man auf die Sonne zurückgreifen und das Innere des Gewächshauses zum Beispiel zum Teil durch Sonnenkollektoren beheizen. Allerdings wird dies in den meisten Regionen im Winter nicht den vollen Bedarf abdecken können und ihr solltet ein zusätzliches Heizsystem bereithalten, das mit Strom, Wasser, Öl o. ä. betrieben wird.

Ein Gewächshaus zu bauen ist nicht leicht, aber die Freude am Gärtnern und die reichliche Ernte können echte Gewächshaus-Fans für die Mühe entlohnen! Wenn ihr nach weiteren Projekten sucht, mit denen ihr Haus und Garten noch grüner machen könnt, dann schaut euch dieses Ideenbuch mit den 7 Schritten zu einem grünen Dach an. 

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