Holztreppe reparieren leicht gemacht—so geht's!

Sabrina Werner Sabrina Werner
Bogentreppe, Keller Treppenbau AG Keller Treppenbau AG Stairs
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Treppen sind oft Unfallstelle Nummer eins. Während abblätternde Farbe und quietschende Stufen Renovierungsbedarf ankündigen, ist eine morsche Treppe oder eine Stufe mit einer abgebrochenen Kante eine echte Unfallgefahr. Doch woran erkennt man, ob eine Treppe repariert werden muss und was kann man machen, wenn die Treppenstufen aufgearbeitet werden wollen?

Wann Treppen repariert werden müssen

Wann die Zeit für eine Reparatur bei einer Holztreppe gekommen ist, hängt einerseits von der Optik, andererseits aber auch von der Sicherheit ab. Während in die Jahre gekommene Holztreppen gern quietschen und ihre Farbe abgenutzt aussieht, müssen sie noch lange keine Gefahrenquelle darstellen. Treppen mit deutlich abgenutzten Stufen, einem wackligen Geländer und morschem Holz dagegen benötigen dringend eine Reparatur, damit sie wieder den Sicherheitsanforderungen genügen.

Neue Farbe für alte Stufen

Sieht die Farbe an Stufen und Geländer abgenutzt aus und bröckelt bereits, kann die Treppe mit wenig Mühe wieder wie neu erstrahlen. Bevor die Treppe neu gestrichen werden kann, muss jedoch die alte Farbe ab. Das ist, je nach Bauart und Gestaltung der Treppe, jedoch gar nicht so einfach. Vor allem, wenn die Treppe mit einem schönen Geländer mit gedrechselten Elementen versehen ist, muss das Ablösen der alten Farbe vorsichtig erfolgen, um das Holz nicht zu beschädigen. Vor allem, wenn die Treppe mit mehreren Farbschichten versehen ist, eignet sich das Ablösen mit dem Heißluftfön. Die Methode ist besonders kostengünstig, da keine teuren Abbeizer gekauft werden müssen und bei richtiger Anwendung ist die Farbablösung mit dem Heißluftfön äußerst effektiv. Anwender sollten, um nicht giftige Dämpfe einzuatmen, eine Maske tragen und das Holz darf mit dem Heißluftfön nicht angebrannt werden. Dass die Farbe heiß genug ist, um sich mit dem Spachtel vorsichtig lösen zu lassen, erkennt man meist an der Bildung von Bläschen an der Farboberfläche. Je verschnörkelter die Treppe beziehungsweise das Treppengeländer ist, umso wichtiger ist die Verwendung von Werkzeug in der richtigen Größe. Auf keinen Fall sollte die Farbe mit Gewalt abgespachtelt werden. Nach dem Ablösen der Farbe mit dem Heißluftfön kann das Holz je nach Bedarf gespachtelt, geschliffen und mit neuer Farbe versehen werden. Vor allem, wenn die Stufen noch intakt sind, wirkt auch eine Kombination von naturfarbenem Holz mit einem farbig gestrichenen Geländer stilvoll.

Tiefe Kratzer und Beschädigungen an den Stufen

Kratzer, Dellen und Druckstellen an den Stufen sehen unschön aus, sind aber kein Sicherheitsrisiko und können meist ohne großen Aufwand beseitigt werden. Kratzer und kleine Dellen können mit Hilfe von Wachs ausgebessert werden. Am einfachsten ist es hierbei für den Hobbyhandwerker, gleich ein fertiges Reparaturset zu verwenden. Dieses enthält neben dem Wachs in verschiedenen Farben meist auch gleich Schleifpapier und einen Spachtel. Diese Methode ist sowohl für Massivholz als auch für Imitate, wie Laminat, geeignet. Bevor die Kratzer mit Wachs ausgebessert werden können, müssen Oberflächenbehandlungen mit Schleifpapier entfernt werden. Splitter und abbröckelndes Material wird entfernt und die Kanten glatt geschliffen. Nun wird das Wachs angewärmt und in die Kratzer beziehungsweise Dellen eingearbeitet. Damit die Fläche wirklich glatt ist, wird auf die gewachste Stelle ein Baumwolltuch gelegt und überbügelt. Ist das Wachs kalt und ausgehärtet, kann die Stelle fein geschliffen und versiegelt werden.

Abgebrochene Ecken

Abgebrochene Ecken sehen nicht nur unschön aus, an ihnen kann man sich auch verletzten. Stehen kleine Splitter an ihnen ab, kann man sie sich beim Treppensteigen in die Haut ziehen und sind die abgebrochenen Ecken gar zu groß, können sie Stürze verursachen. In dem Fall, dass die Ecken so weit herausgebrochen sind, dass die Stufen unterschiedlich tief sind, muss die Stufe komplett erneuert werden. Sind mehrere Stufen stark beschädigt, bietet sich beispielsweise die Überbauung der Stufen an. Hierbei werden die neuen Stufen millimetergenau zugeschnitten und die alten Stufen werden mit dem neuen Material überbaut. Der alte Kern der Treppe kann hierbei erhalten bleiben und es muss nicht gleich die ganze Treppe herausgerissen werden. Wer vorhat, seine Treppe überbauen zu lassen, lässt sich am besten vorab von einem unserer Experten beraten. 

Sind die Ecken nur ein wenig beschädigt, können sie auch mit einfachen Mitteln ausgebessert werden. Hierfür werden Splitter und Abbruchstellen geschliffen und an die Treppenkante angepasst. Die Stufe wird abschließend neu versiegelt – bei Holztreppen etwa mit Holzlack – und erstrahlt in neuem Glanz.

Kaputte Stufen

Sind die Stufen der Holztreppe sehr beschädigt, ist zu überlegen, ob es sich lohnt, sie einzeln auszuwechseln oder ob es eventuell angebracht ist, gleich die ganze Treppe auszutauschen. Hierbei kommt es darauf an, wie aufwendig der Austausch wäre. Ist die Treppe nur an der Wand befestigt, kann sie meist leicht demontiert und eine neue Treppe installiert werden. Wäre das Auswechseln der Treppe jedoch mit einem größeren Abriss verbunden, lohnt es sich, die kaputten Stufen zu reparieren. Kaputte Stufen werden am besten überbaut. Fachgerecht übernimmt dies am besten der Profi. Allerdings ist auch das Verlegen neuer Stufen recht leicht möglich, wenn diese mit passenden Holzplatten überklebt werden. Ist die Demontage einzelner Stufen möglich, weil diese einzeln abgeschraubt werden können, ist das komplette Auswechseln der einzelnen Stufen die einfachste und sauberste Lösung.

Knarrende Stufen

Holz arbeitet. Es dehnt sich unter dem Einfluss von Feuchtigkeit aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen. Das bringt auch eine aus Holz gefertigte Treppe durch Knarren und Quietschen zum Ausdruck. Ist das Knarren der Treppe auf das Schwinden des Holzes zurückzuführen, wird dem meist mit kleinen Holzkeilen abgeholfen, die in die entstandenen Ritzen gestemmt werden. Sind die Treppenstufen durchgebogen und knarren dadurch, werden sie von unten verstärkt. Beide Methoden sind recht geläufig, können die Ursache des Knarrens aber nur dann beheben, wenn nicht die Konstruktion fehlerhaft ist. 

So sieht eine sichere Holztreppe aus

Treppen sind oft Unfallschwerpunkt. Dafür müssen sie nicht einmal beschädigt sein. Auch intakte Treppen können Unfälle provozieren, wenn beispielsweise die Stufen schlecht erkennbar sind oder die Schrittlänge nicht zur Größe der Treppenstufen passt. Grundsätzlich sollten Treppenhäuser und auch Treppen in der Wohnung gut beleuchtet und die Kanten der Treppenstufen sollten gut zu erkennen sein. Für Blumentöpfe oder andere Dekorationen ist die Treppe nicht der richtige Ort. Sie sollte grundsätzlich frei von Hindernissen bleiben und es erlauben, sie ungestört zu passieren. Die Treppenstufen sind, was die Trittfläche angeht, am besten zwischen 26 und 32 Zentimeter tief und haben eine Stufenhöhe von mindestens 14 und maximal 19 Zentimetern. Am sichersten ist zudem ein Geländer, das sicheren Halt bei der Nutzung der Holztreppe bietet. Die Stufen selbst sollten völlig intakt sein. Verschlissene, glatte Stufen, eine kaputte Glühbirne in der Flurbelechtung und schmierige oder lockere Handläufe am Treppengeländer können zu Unfällen führen und sollten schnellstmöglich behoben werden.

Wer wissen möchte, welche Treppe am besten zu seinem Zuhause passt, findet hier tolle Anregungen

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