Wie baut man eine Dachterrasse?

Sabine Neumann Sabine Neumann
Moderne Villa im Taunus, Neugebauer Architekten BDA Neugebauer Architekten BDA Modern style balcony, porch & terrace
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Eine DachterrasseDachterrasse ist der Traum vieler Hausbesitzer, denn ein zusätzlicher Außenbereich in luftigen Höhen verspricht viele Sonnenstunden, ausreichend Privatsphäre und einen grandiosen Ausblick. Grundsätzlich lässt sich dieser Traum auf so gut wie jedem Dach realisieren, egal ob Flach- oder Steildach, vorausgesetzt es hält der Belastung stand. Unkomplizierter wird der Dachterrassenbau auf dem ausreichend tragfähigen Flachdach, doch die statischen Voraussetzungen müssen auch dort erfüllt sein und fachmännisch geprüft und berechnet werden. Was man noch alles beim Bau der eigenen Dachterrasse beachten sollte, könnt ihr hier nachlesen.

Dachterrasse bauen: Selber machen oder machen lassen?

Egal, wie handwerklich begabt man auch ist – an den Bau einer Dachterrasse sollte man sich als Laie nie alleine heranwagen. Zumindest die Statik muss von einem Experten berechnet werden, der prüft, ob das Dach, auf dem die Terrasse errichtet werden soll, auch wirklich auf größere Lasten ausgelegt ist. Genauso sollte sichergestellt werden, dass Dach und Mauerwerk vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt: Wer eine Dachterrasse bauen will, muss auf jeden Fall die örtlichen Bauvorschriften beachten und eine entsprechende Baugenehmigung einholen. Diese Aspekte sollte man unbedingt in professionelle Hände geben. Alles, was danach kommt, kann man – sofern man es sich zutraut – auch selbst machen, wie zum Beispiel den Bodenbelag, das Geländer und die Bepflanzung der Terrasse.

Dachterrasse: Kosten

Die Kosten für eine neue Dachterrasse hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie unter anderem der Frage, auf welcher Art von Dach sie gebaut werden soll, wie groß sie wird, welche Ausstattung man sich wünscht etc. Die folgenden Preise sind also nur ungefähre Durchschnittswerte, von denen die tatsächlichen Kosten erheblich abweichen können: Für die Baugenehmigung sowie einen Architekten, der statische Berechnungen durchführt und einen Bauplan zeichnet, sollte man mindestens 500 Euro einplanen. Muss das Dach statisch abgesichert werden, kommen dafür Kosten von etwa 3000 Euro zusammen. Je nachdem, für welche Art von Bodenbelag und Begrünung man sich entscheidet, kann man hier mit 1500 bis 3000 Euro planen, für das Geländer sollte man – je nach Länge und Material – ebenfalls mindestens 1500 Euro einkalkulieren, für einen Zugang und ein überarbeitetes Entwässerungssystem noch einmal jeweils 800 Euro. Unter 8000 Euro kommt man also wohl selbst für eine kleine Dachterrasse nicht davon. Nach oben hin ist die Skala wie immer offen.

Dachterrasse: Bodenbelag

Holz, WPC, Beton, Naturstein, Fliesen, Kunstrasen – als Bodenbelag für die Dachterrasse ist alles möglich, was auch auf der „normalen“ Terrasse verlegt wird. Neben der Kostenfrage ist die Wahl des Bodens vor allem eine Frage des persönlichen Geschmacks. Will ich einen möglichst natürlichen Boden oder einen coolen Industrie-Look? Soll er besonders pflegeleicht sein oder steht die Optik im Mittelpunkt? Holz ist aufgrund seiner nachhaltigen Natürlichkeit und der angenehmen Haptik immer beliebt, benötigt aber regelmäßige Pflege. Steinböden gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungen, die allerdings je nach Art sehr kostenintensiv daherkommen können. Außerdem heizt sich Stein – ebenso wie Beton – in der prallen Sonne enorm auf. Fliesen sind pflegeleicht, langlebig und einfach zu reinigen, dabei sollte aber unbedingt eine frostbeständige Variante gewählt werden.

Begrünung der Dachterrasse

Die einfachste Art und Weise, seine Dachterrasse zu begrünen, ist mit Pflanzkübeln, Töpfen, Kästen und Hochbeeten, aber man kann auch durchaus eine Intensivbegrünung vornehmen. Dafür ist ein sechsschichtiger Aufbau vonnöten, der den natürlichen Aufbau des Ökosystems nachahmt und dabei die nicht vorhandene Tiefe ausgleicht und Pflanzen dabei hilft, sich dennoch mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Die erste Schicht bildet eine Wurzelschutzfolie, darauf wird eine Schutzmatte verlegt, welche die Folie schützt und außerdem Nährstoffe und Wasser speichert. Die darauffolgende Drainageschicht regelt den Wasserhaushalt und sorgt für eine ausreichende Belüftung der Pflanzenwurzeln, die Filterschicht für einen geschlossenen Nährstoffkreislauf. In der vorletzten Schicht hilft Substrat beim Verankern der Pflanzenwurzeln und deren Versorgung mit Nährstoffen und Wasser, bevor die durchwurzelte Vegetationsschicht den Abschluss bildet. So werden optimale Voraussetzungen für so gut wie alle Pflanzen geschaffen, die auch in einem normalen Garten zum Einsatz kommen, und der grünen Oase in luftigen Höhen steht nichts mehr im Wege.

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