homify Expertenprofil: Der Raumausstatter

Annika Freese Annika Freese
Wohnen im Industriedesign, Goldstein & Co. Goldstein & Co. Industrial style dressing rooms
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Mit unserem neuen Format, dem homify Expertenprofil möchten wir unser Wissen teilen und die Berufe unserer Experten näher unter die Lupe nehmen:

Was macht er eigentlich genau, der Raumausstatter? Was sind die Ursprünge seiner Zunft? Welche Leistungen kann man von ihm erwarten? Und wie wird er ausgebildet? Diese und noch mehr Fragen haben wir uns in der Redaktion gestellt und hier sind die Antworten:

Geschichte 

Das Berufsbild kommt ursprünglich aus Frankreich, wo man schon seit dem Ende des 13. Jahrhunderts den sogenannten tapissier  kannte. Bereits damals kümmerte dieser sich in Burgen und anderen mittelalterlichen Behausungen wohlhabender Zeitgenossen um die Ausstattung mit Teppichen, Sitzkissen, dekorativen Stoffen und dergleichen. Besonders während der Regierungszeit von Ludwig dem XIV., der mit seiner Prunksucht ein idealer Kunde des tapissiers war, gewann der Berufszweig des professionellen Raumausstatters enorm an Bedeutung. Unter dem Louis-Quatorze-Stil wurden luxuriöse Polsterungen von Sitz- und Liegemöbeln ebenso wie teure Wandbehänge und edle Stoffdrapierungen bekannt. Seit dem Jahr 1965 existiert in Deutschland die offizielle Berufsbezeichnung Raumausstatter. Vorher nannte er sich Polsterer-Dekorateur oder Tapezierer-Dekorateur.

Arbeitsbereiche

Das Tätigkeitsprofil des Raumausstatters ist ganz allgemein gesagt das Handwerk im Bereich der Gestaltung von Innenräumen. Im Besonderen heißt das:

- das Verlegen von textilen oder elastischen Bodenbelägen wie Teppichen oder Linoleum

- die Fertigung und Montage von Raumdekorationen sowie Licht-, Sicht- und Sonnenschutzvorrichtungen

- die Polsterung und Bespannung von Polstermöbeln

- die Bekleidung von Wänden mit textilen Wandbespannungen oder Tapeten

- der Entwurf und die Realisierung von Fensterdekorationen

Ausbildung und Voraussetzungen

Die Ausbildung zum Raumausstatter in Deutschland geht über drei Jahre und endet mit der Gesellenprüfung. Neuerdings kann man sofort die Ausbildung zum Raumausstattermeister anschließen. Weitere Möglichkeiten zur professionellen Weiterbildung sind Spezialisierungen im gestalterischen Bereich oder auch ein Fachhochschulstudium der Innenarchitektuur. Kreativität, Kontaktfreudigkeit und natürlich handwerkliches Geschick sind die wichtigsten Voraussetzungen für den Beruf. Wer sich vor allem auf Bodenbeläge spezialisiert, sollte zudem auch noch eine gehörige Portion Armkraft mitbringen—so ein Teppich trägt sich schließlich nicht von allein!

Kreatives und handwerkliches Interesse

Der Raumausstatter sollte im Idealfall geschickt mit den Händen und kreativ im Kopf sein. Das Dekorieren von Innenräumen, zum Beispiel mit Stoffen, erfordert ein gutes Gespür für Farben und Stile sowie eine ruhige Hand bei der Umsetzung.

Wandschmuck

Das Tapezieren oder sonstige Schmücken und Dekorieren von Wänden gehört ebenfalls zum Tätigkeitsprofil des Raumausstatters.

Licht-, Sicht- und Sonnenschutz

Das Auswählen passender Jalousien und ihre Montage will gelernt sein. Mit dem richtigen Raumausstatter wird das ganze auch noch ästhetisch zu einem Knüller—wie hier.

Kissen & Polster(n)

Der Raumausstatter hat aber nicht nur ein besonders gutes Auge fürs Design, er kann sogar die alte Couch wieder auf Vordermann bringen oder den geerbten Ohrensessel mit einem modernen Stoff versehen.

Skizzen

Eine Zeichnung kann helfen, Farbwahl und Details besser zu visualisieren und am Ende so die Entscheidung erleichtern.

Stilkunde

Der Raumausstatter muss immer das große Ganze im Auge behalten und mit seinen Dekoideen dem Stil des Kunden treu bleiben oder selbst eine neue Stilwelt schaffen. Darum ist es wichtig, dass er mit aktuellen und historischen Trends sowie mit Material- und Farbwirkungen vertraut ist.

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